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Es gibt gleichfalls – und das wohl in jeder Kultur, in jeder Zivilisation – wirkliche Orte, wirksame Orte, die in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet sind, sozusagen Gegenplazierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien, in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können.

Weil diese Orte ganz andere sind als alle Plätze, die sie reflektieren oder von denen sie sprechen, nenne ich sie im Gegensatz zu den Utopien die Heterotopien.

MICHEL FOUCAULT
Andere Räume (in: Barck, Karlheinz u.a. (Hg.), Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik, Leipzig 1992, S. 34 – 46)

konzept /

Die Kunst hinterfragt beständig das Verhältnis zwischen der Wirklichkeit und ihrem idealisierten Abbild und legt die Automatismen jedes Systems frei. Sie schafft die Verbindung zwischen dem kollektiven Körper und dem Individuum, seiner Darstellung und seiner Metamorphose.

Die Projekte und Installationen erkunden diese vielfach unterteilten Räume unserer Existenz mit ihren hellen und dunklen Bereichen, lösen sie aus ihrem Raum-Zeit Gefüge und konfrontieren sie gleich Monstranzen mit der narrativen Form der konzeptualisierten Geste.

Ein Raum, in dem Fantasmen, Ängste und Desillusionen aufeinandertreffen. Archaisch, unbewusst begibt sich der Besucher auf den Weg der Kognition und blättert in den Schichten seines Seins wie in einem Buch vor und zurück.

aktuell /

projekte /

Schatzsucher*innen

Wenngleich wir zufällig an einem Ort zu leben scheinen, bedeutet es doch, dass wir uns diesen Ort im Verlauf unseres Lebens nur zu Eigen machen können, indem wir oft darüber nachdenken und viel Zeit und Aufmerksamkeit aufbringen.

Nur wenn wir dieser täglichen Herausforderung nachgehen, lässt sich die Komplexität dieser Aufgabe ermessen. Jeder Raum ist in der Tat ein Konzentrat von abgelagerten Erinnerungen aus verstreuten Stücken, die wir uns entscheiden aufzugreifen oder auch nicht.

annette wendt / claus elzholz 2022

theorie /

das war Kontakt